Montag, 24. Juli 2017

Schmetterlingsflügel - Patricia Vonier


Worum geht’s?
Die Geschichte handelt von Lina, einer Immobilienmaklerin in den 30ern, die ein einsames und unerfülltes Dasein führt. Sie lebt in einer kleinen Wohnung in München, die sie sich gerade noch so leisten kann und skypt regelmäßig mit ihrer besten Freundin Nicki. Ansonsten hat sie kaum nahestehende Menschen in ihrem Leben, und auch in ihrem Job muss sie sich mit einem gereizten Chef und geringer Bezahlung rumschlagen. Doch dann bekommt sie den Auftrag, einem alleinstehenden und gut betuchten Geschäftsmann eine Wohnung zu vermitteln. In dem von Lina ausgesuchtem luxuriösem Apartment merkt sie schnell, dass zwischen ihr und dem wohlhabenden, attraktiven und charmanten Daniel von der Beek mehr als nur Sympathie herrscht. Bei einem traumhaften Dinner im marokkanischen Flair verliebt sie sich Hals über Kopf in ihn – und wird prompt abserviert. Daniel muss noch am selben Abend eine spontane Geschäftsreise nach St. Petersburg antreten und bricht den Kontakt mit Lina ab. Doch Lina packt ihr Schicksal selbst in die Hand und kämpft um die Liebe ihres Lebens. 


Und das halte ich vom Buch…

Das Cover des Buches verweist bereits auf den Inhalt: es ist schön romantisch, träumerisch und vielleicht ein bisschen zu idyllisch? Auf jeden Fall sind das Cover und der Inhalt perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt. Dieses Buch richtet sich an (weibliche) Rezipienten, die gern romantische Liebesgeschichten mit Happy End lesen, welche auch gern kitschig sein dürfen. Für mich war es leider etwas zu viel des Guten. Vor allen Dingen hat mich Daniel nicht ganz überzeugt. Er verkörpert DEN vollkommenen Mann. Er sieht nicht nur blendend aus, ist gebildet, schwimmt in Geld und ist einfach der Inbegriff eines Gentlemans. Er tut und sagt stets das Richtige, und kann jede Gefühlsregung Linas hervorherahnen und dementsprechend reagieren. Leider wirkt dieses auf mich nicht authentisch, da Daniels Charakter, Aussehen und Sprache einfach ‚zu perfekt‘ ist und deswegen konstruiert erscheint. Problematisch sehe ich auch das Zusammenkommen der beiden. Eine angemessene Kennenlernphase existiert nicht, da Daniel und Lina sehr schnell körperlich werden. Permanent hatte ich das Gefühl, dass sie die Beziehung überstürzen. Schwierig ist auch der Spannungsverlauf dieses Buches. Am Anfang wird Spannung aufgebaut, als Lina (und dem Leser) noch nicht klar ist, welche Absichten Daniel verfolgt und ob Lina ihn zurückgewinnen kann. Doch nach ihrem Zusammenkommen hätte es auch heißen können: „und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage“. Da sich im weiteren Verlauf alles harmonisch zwischen Lina und Daniel entwickelt, fällt der Spannungsbogen wieder. Zwar wird am Ende eine Wendung der Handlung eingeleitet, doch diese ist hervorsehbar und stellt keine besondere Überraschung für den Leser dar. Positiv anzumerken ist dagegen der Schreibstil des Buches. Er ist sehr flüssig und verständlich, sodass der Leser sich gut in die Figur ‚Lina‘ hineinfühlen kann. Situationen werden lebendig und plastisch geschildert und die Cliffhänger am Ende der Kapitel sind gekonnt positioniert. Schön finde ich, dass aktuelle gesellschaftliche Ereignisse (Kölner Silvesternacht) und andere gesellschaftliche und kulturelle Themen angeschnitten werden. Ebenso lockert die vereinzelte Verwendung des bayrischen Dialektes die Dialoge auf und bringt eine gewisse regionale Würze in das Buch. Auch das Motiv des Schmetterlings ist gut gewählt, und ist als Leitbild nicht nur auf dem Cover zu finden, sondern umrandet Linas und Daniels Liebesgeschichte. 


Fazit:
Ein leichter und süßer Liebesroman ohne hohe Spannungssprünge und Tiefgang, der jedoch zum Schmökern und Träumen verleitet.



3 von 5 Sterne 





Mittwoch, 12. Juli 2017

Alles, bloß keine Erleuchtung! - Emma Peony


Worum geht’s? 
 „Alles, bloß keine Erleuchtung“ handelt von Lisa Flotter, einer Frau, die genau weiß, was sie will und was sie nicht will – und vor allem weiß sie sehr genau, wenn ihr etwas gehörig auf die Nerven geht! Manche Situationen und die ‚Blödheit‘ gewisser Menschen bringen Lisa Flotter oft an den Rand der Verzweiflung, was sich bei Lisa meistens in einer Tirade von Flüchen, Beschimpfungen und manchmal auch handfesten Auseinandersetzungen äußert. Nachdem die Ex-Soap-Redakteurin Lisa Flotter ihrer Chefin einen Fausthieb verpasst und sich mit einem Polizisten prügelt, wird sie vom Gericht zu einer Anti-Aggressionstherapie verurteilt: sie soll auf der Insel Kreta in ein Yoga-Camp, um dort ihre Aggressionen in den Griff zu bekommen. Als wäre das nicht schlimm genug, scheint ihre Beziehung mit Michele auch noch aus der Bahn zu geraten. Nur widerwillig lässt sich Lisa auf die ‚Yogis‘ ein. Doch zusammen mit den ‚Verrückten‘ lernt sie nicht nur sich selbst besser kennen, sondern begreift, dass man Dinge auch aus einer anderen, deutlich entspannteren, Perspektive betrachten kann. 

Und das halte ich vom Buch….
Kennt man den ersten Teil der Lisa-Flotter Reihe („Alles, nur keine Liebe“) nicht, so hat man am Anfang etwas Schwierigkeiten mit der rauen, großmäuligen und äußerst genervten Lisa Flotter. Immer wieder zeigt sie der Welt ihre Ellenbogen und wirkt dadurch auf den Leser zunächst egoistisch und unsympathisch. Dieses ändert sich jedoch im Laufe des Buches, als Lisa zur Yoga-Therapie verdonnert wird und im Laufe des Yoga-Camps immer mehr ihre verletzliche und emotionale Seite zeigt. Man taucht in Lisas Welt ein, fühlt und leidet mit ihr und sieht Lisa dabei zu, wie sie sich zu einem ausgeglichenen Menschen entwickelt. Durch die Annäherung an die ‚Yogis‘ offenbart Lisa immer häufiger ihre soziale und empathische Seite, und dadurch wächst sie zu einer sympathischen und wunderbaren Hauptfigur heran. Die Besetzung des Yoga-Camps finde ich sehr gelungen: von der schüchternen Heike bis zum etwas sonderbaren Heini ist alles vertreten und macht das Yoga-Camp zu einem Ort, an dem alles möglich scheint. Auch die sprachliche Umsetzung des Buches passt zu Lisa Flotter – der Schreibstil ist flott, pfiffig und locker. Die Autorin bedient sich vieler bildhafter Sprachelemente und Situationskomik, welche dem Roman eine wunderbare humoristische Würze verleihen, und das Buch so zu einem wahren Lesegenuss macht. Einen Abzug musste ich jedoch für einige zugespitzte und für meinen Geschmack etwas unrealistisch dargestellten Szenen geben, in die ich mich leider nicht völlig hineinversetzen konnte und dadurch es mir nicht leicht fiel, das Verhalten der Protagonisten komplett nachzuvollziehen. 


Fazit:
Ein unterhaltsames und leichtes Buch, welches mit viel Humor und Situationskomik einem die Lesestunden versüßt. Definitiv eine Leseempfehlung!


4 von 5 Sterne





Quelle: Amazon












Dienstag, 11. Juli 2017

Selbstbild - Carol Dweck


Worum geht es?

Im Grund dreht sich dieses Buch um eine Frage: Glauben Sie an Naturtalente oder glauben Sie an Entwicklung?
Die Psychologin der Standford University Carol Dweck ist der Meinung, dass Erfolg mit der inneren Einstellung zusammenhängt. Dazu gehört das Selbstbild: sprich, wie man sich als Person selbst wahrnimmt.
In ihrem Buch unterscheidet Dweck zwischen zwei gegensätzlichen Selbstbilder. Menschen, mit statischem Selbstbild glauben, dass ihre Talente, ihr Können und ihre Fähigkeiten angeboren sind. Entweder kann man zeichnen und hat das Talent dazu – oder man kann es eben nicht und wird in diesem Gebiet nichts erreichen. Laut Dweck, haben solche Menschen erhebliche Schwierigkeiten mit Niederlagen zurechtzukommen, sich selbst zu entwickeln und sich Neues anzueignen. Dagegen gibt es Menschen, die ein dynamisches Selbstbild verfolgen. Diese Menschen sind der Meinung, dass nichts angeboren ist und alles erlernbar sei. Sie glauben an Potential und Entwicklung. Natürlich findet man in jedem Menschen immer beide Seiten, jedoch tendiert man eher zur dem einen oder anderen Selbstbild.

Dweck zeichnet in ihrem Buch auf, auf welche Art und Weise diese Selbstbilder in unserem Alltag zu Tage treten, wie man damit umgehen kann und welche Folgen die jeweiligen Bilder für uns haben können. Dabei greift sie auf eine Hülle von Beispielen aus dem Bereich der Erziehung, Schule, Sport, Sozialleben und Wirtschaft zurück und legt vergleichend dar, wie die einzelnen Selbstbilder Einfluss auf unseren Erfolg ausüben.


Und das halte ich vom Buch…
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, und ist frei von hochkomplexen psychologischen Fachvokabular. Dadurch schafft Dweck den Zugang zu einem breiteren Leserpublikum, sodass auch Laien sich nicht abschrecken lassen sollten, sich diesem Thema zu widmen. Inhaltlich verfolgt Dweck einen roten Faden und ihr Thema, dynamisches und statisches Selbstbild, lässt sich stets im Buch nachverfolgen. Dazu sollte gesagt werden, dass dieses Buch keine fachwissenschaftliche und neutrale Abhandlung der Thematik ist, sodass die Meinung der Autorin immer wieder deutlich zum Ausdruck kommt. Sie plädiert zu einer Lebensweise, die sich an dem dynamischen Selbstbild ausrichtet. Diese These lässt sich durchgehend im Buch wiederfinden. Durch viele Beispiele und Berichte aus eigener Erfahrung macht Dweck deutlich, wie wichtig ein dynamisches Selbstbild für den eigenen Erfolg und Entwicklung ist. Da die Kernthese im Laufe des Buches immer wieder untermauert wird und keine nennenswerte neue Erkenntnisse dazukommen, können die vielen Beispiele und Aufzählungen mit der Zeit eher ermüdend wirken.


Fazit:
Wenn man sich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigt und sich generell für die psychologischen Seiten des Menschen interessiert, sollte man dieses Buch lesen. Thematisch ist es nicht sonderlich komplex, aber schafft es durch die zahlreichen Beispiele aus dem Alltag neue Einsichten und Betrachtungsweisen dem Leser zu eröffnen. Dabei sollte man sich nicht von den Wiederholungen und Rückverweise des Schreibstils abschrecken lassen.


4 von 5 Sterne





Quelle: Piper Verlag





Die 7 Wege zur Effektvität - Stephen R. Covey


Worum geht es?
In seinem Buch bringt Covey dem Leser ein ganzheitliches Konzept näher, welches helfen soll, Schwierigkeiten beim Herangehen von Herausforderungen zu lösen, ein Leitbild zu entwickeln und Prioritäten im Leben richtig zu setzen. Dabei werden in diesem Buch keine schnellen Hilfestellungen, die zum sofortigen Erfolg führen sollen, geboten, sondern Denkweisen und Einstellungen vermittelt, die universell in jedem Lebensbereich einsetzbar sind und eine Langzeitwirkung versprechen. Entscheidend ist, wie man sich selbst und die Umwelt wahrnimmt, dieses reflektiert, und daraus entsprechende Handlungen für sich zieht. Covey erklärt mit vielen Beispielen, Metaphern und Konzepten, warum Menschen in bestimmten Situationen ‚falsch‘ agieren, sodass sie sich von ihren Wünschen und Träumen eher entfernen als ihnen näher zu kommen. Er macht deutlich, dass Erfolg mit der richtigen Einstellung und Denkweise zusammenhängt. Dabei geht er nicht nur auf die berufliche Ebene ein, sondern ebenso auf den sozialen und privaten Lebensbereich. 

Dieses Buch würde ich jedem empfehlen, der sich mit der Entwicklung eigener Persönlichkeit beschäftigt, seine Leistung steigern möchte oder einfach eine Lektüre sucht, um sich selbst zu reflektieren und zu motivieren. Das Sachbuch „Die 7 Wege zur Effektivität“ lässt sich gut lesen und erschwert nicht den Lesefluss mit übermäßigem Fachvokabular. Dennoch verpackt Covey viel Inhalt auf kleinen Raum, sodass ein gründliches und sorgsames Lesen erforderlich ist. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, dieses Buch zu lesen – am Besten mehrmals! Es beinhaltet sehr viele wertvolle Ratschläge, bringt einen zur Eigenreflexion und lässt den Leser Situationen, Denk- und Verhaltensweisen aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Für mich ist es nicht umsonst eins der bekanntesten Ratgeber auf dem Gebiet des Selbstmanagement und Entwicklung und verdient volle 5 Sterne!


Zum Autor

Covey brachte sein Buch mit dem Originaltitel „The Seven Habits of Highly Effective People“ im Jahre 1989 heraus. Es ist 15 Millionen Mal verkauft und in 38 Sprachen übersetzt worden. Covey selbst studierte unter anderem an der Harvard University Master of Business Administration und unterrichtete jahrelang als Professor Business Management an der Brigham Young University. „The Time Magazine“ hat ihn 1996 zu einen der 25 einflussreichsten Persönlichkeiten der USA gekürt.



5 von 5 Sterne





Quelle: Gabal Verlag