Donnerstag, 12. September 2019

Magier des dunkeln Pfades - Peter Hohmann


Worum geht es?
Der Magier Lorgyn de Daskula hat nur einen Wunsch: er will seine todkranke Frau Aluna retten. Daher reist er mit ihr nach Wintertal zu den heilenden Quellen mit der Hoffnung ihr durch die heilende Wirkung der Quellen Linderung zu verschaffen. Doch sein Ziel ist weitaus größer. Mit allen Mitteln will er Aluna vor dem sicheren Tod retten – und selbst vor der verbotenen Magie, die seit Jahrhunderten niemand mehr praktiziert hat, schreckt er nicht zurück. Obwohl er einer der begabtesten Magier der Akademie ist, sind diese dunklen Zauber selbst für ihn gefährlich und erfordern viel Übung und Können. In dem kleinen Ort Wintertal, weit fernab seiner Heimat, glaubt er ungestört an dem magischen Weg zur Rettung seiner Frau arbeiten zu können. Doch dieser Ort ist weniger unscheinbar als er zunächst glaubt, denn auch die Bewohner Wintertals verbergen ein dunkles Geheimnis. Nachdem er den Historiker Arlo kennenlernt, verstricken sich zudem die Ereignisse, denn Arlo verfolgt die Spur seines verstorbenen Meisters. Zusammen stoßen sie hierbei auf Informationen, die die Iros-Kirche zu vertuschen versucht. Dabei wird es sowohl für den Magier Lorgyn, als auch für den Historiker Arlo gefährlich. Es beginnt für Lorgyn eine Gradwanderung auf dem Pfad der Dunkelheit, die von ihm alles abverlangt.


Und das ist meine Meinung zum Buch....
Der Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, insbesondere aufgrund des sehr flüssigen und versierten Erzählstils. Dieser zeichnet sich nicht nur durch ein geschultes Auge für Details und einen umfangreichen Wortschatz aus, ebenso profitiert der Roman von raffinierten Formulierungen und bildhaften Beschreibungen. Durch unterschiedliche Erzählperspektiven werden Einblicke in einzelne Figuren gewährt und offenbaren das eine oder andere Geheimnis. Dadurch habe ich die Handlung als besonders fassettenreich und spannend empfunden. Angenehm war der Wechsel zwischen ruhigen und beschreibenden Passagen und spannungsgeladenen Stellen. Obwohl einige Szenen sich eher langsam entfaltet haben und dadurch etwas langatmig geworden sind, fand ich die ruhige Entwicklung der Geschichte als nicht störend. Zudem konnte mich der Roman in eine verschneite und düstere Szenerie versetzen und somit eine zur Handlung passende Atmosphäre erzeugen. Dazu passt außerdem das Cover des Buches, denn es spiegelt die Stimmung des Romans hervorragend wieder.
Das Hauptthema des Romans ist Lorgyns innere Zerrissenheit, daher beschäftigt sich ein Großteil des Romans mit seinen Gedanken und Gefühlen. Der innerer Zwiespalt, den Lorgyn immer wieder empfindet, wird sehr überzeugend und nachvollziehbar dargestellt.
Lorgyn ist meiner Meinung nach eine äußerst interessante Figur. Obwohl seine Beweggründe durchaus nachvollziehbar sind, ist er nicht durchweg sympathisch, sondern handelt des öfteren egoistisch, berechnend und manchmal erschreckend brutal. Diese Entwicklung der Figur auf dem 'dunklen Pfad' offenbart seine charakterlichen Schwächen und inneren Konflikte und macht ihn dadurch zu einer spannenden Hauptfigur des Romans, die nicht eindeutig den Kategorien „gut“ oder „böse“ zuzuordnen ist.
Seine Frau Aluna dagegen erscheint weniger tiefschichtig. Besonders im Vergleich zur anderen Figuren wirkt Alunas Darstellung ziemlich blaß, sodass ich zu ihr keine engere Verbindung aufbauen konnte. Die Darstellungen der Figuren Arlo und Laris konnten mich dagegen durchaus überzeugen.
Etwas enttäuschend fiel für mich leider das Ende aus. Zwar ist die Spannung bis zum Schluss konstant geblieben, jedoch hätte ich mir noch etwas mehr Dramatik gerade zum Finale gewünscht. Lorgyns Entwicklung hätte für meinen Geschmack noch deutlich drastischer werden und nah am Wahnsinn verlaufen könnten. Da zudem einige Erzählstränge ins Leere verlaufen, endet für mich der Roman etwas abrupt. So bleiben zumindest für mich nachher einige Fragen offen, die jedoch durchaus in einer möglichen weiteren Fortsetzung aufgegriffen werden könnten.

Fazit: Insgesamt ein spannender, atmosphärischer und sprachlich versierter Roman, der die menschlichen Abgründe auslotet. Eine absolute Leseempfehlung von mir, und das nicht nur für Fantasyfans!



4,5 von 5 Sterne




     Quelle: Amazon







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