Worum geht es?
Der
Magier Lorgyn de Daskula hat nur einen Wunsch: er will seine
todkranke Frau Aluna retten. Daher reist er mit ihr nach Wintertal zu
den heilenden Quellen mit der Hoffnung ihr durch die heilende Wirkung
der Quellen Linderung zu verschaffen. Doch sein Ziel ist weitaus
größer. Mit allen Mitteln will er Aluna vor dem sicheren
Tod retten – und selbst vor der verbotenen Magie, die seit
Jahrhunderten niemand mehr praktiziert hat, schreckt er nicht zurück.
Obwohl er einer der begabtesten Magier der Akademie ist, sind diese
dunklen Zauber selbst für ihn gefährlich und erfordern viel Übung
und Können. In dem kleinen Ort Wintertal, weit fernab seiner Heimat,
glaubt er ungestört an dem magischen Weg zur Rettung seiner Frau
arbeiten zu können. Doch dieser Ort ist weniger unscheinbar als er
zunächst glaubt, denn auch die Bewohner Wintertals verbergen ein
dunkles Geheimnis. Nachdem er den Historiker Arlo kennenlernt,
verstricken sich zudem die Ereignisse, denn Arlo verfolgt die Spur
seines verstorbenen Meisters. Zusammen stoßen sie hierbei auf
Informationen, die die Iros-Kirche zu vertuschen versucht. Dabei wird
es sowohl für den Magier Lorgyn, als auch für den Historiker Arlo
gefährlich. Es beginnt für Lorgyn eine Gradwanderung auf dem Pfad
der Dunkelheit, die von ihm alles abverlangt.
Und das ist meine Meinung zum Buch....
Der
Einstieg in den Roman fiel mir sehr leicht, insbesondere aufgrund des
sehr flüssigen und versierten Erzählstils. Dieser zeichnet sich
nicht nur durch ein geschultes Auge für Details und einen
umfangreichen Wortschatz aus, ebenso profitiert der Roman von
raffinierten Formulierungen und bildhaften Beschreibungen. Durch
unterschiedliche Erzählperspektiven werden Einblicke in einzelne
Figuren gewährt und offenbaren das eine oder andere Geheimnis.
Dadurch habe ich die Handlung als besonders fassettenreich und
spannend empfunden. Angenehm war der Wechsel zwischen ruhigen und
beschreibenden Passagen und spannungsgeladenen Stellen. Obwohl einige
Szenen sich eher langsam entfaltet haben und dadurch etwas langatmig
geworden sind, fand ich die ruhige Entwicklung der Geschichte als
nicht störend. Zudem konnte mich der Roman in eine verschneite und
düstere Szenerie versetzen und somit eine zur Handlung passende
Atmosphäre erzeugen. Dazu passt außerdem das Cover des Buches, denn
es spiegelt die Stimmung des Romans hervorragend wieder.
Das
Hauptthema des Romans ist Lorgyns innere Zerrissenheit, daher
beschäftigt sich ein Großteil des Romans mit seinen Gedanken und
Gefühlen. Der innerer Zwiespalt, den Lorgyn immer wieder empfindet,
wird sehr überzeugend und nachvollziehbar dargestellt.
Lorgyn
ist meiner Meinung nach eine äußerst interessante Figur. Obwohl
seine Beweggründe durchaus nachvollziehbar sind, ist er nicht
durchweg sympathisch, sondern handelt des öfteren egoistisch,
berechnend und manchmal erschreckend brutal. Diese Entwicklung der
Figur auf dem 'dunklen Pfad' offenbart seine charakterlichen
Schwächen und inneren Konflikte und macht ihn dadurch zu einer
spannenden Hauptfigur des Romans, die nicht eindeutig den Kategorien
„gut“ oder „böse“ zuzuordnen ist.
Seine
Frau Aluna dagegen erscheint weniger tiefschichtig. Besonders im
Vergleich zur anderen Figuren wirkt Alunas Darstellung ziemlich blaß,
sodass ich zu ihr keine engere Verbindung aufbauen konnte. Die
Darstellungen der Figuren Arlo und Laris konnten mich dagegen durchaus
überzeugen.
Etwas
enttäuschend fiel für mich leider das Ende aus. Zwar ist die
Spannung bis zum Schluss konstant geblieben, jedoch hätte ich mir
noch etwas mehr Dramatik gerade zum Finale gewünscht. Lorgyns
Entwicklung hätte für meinen Geschmack noch deutlich drastischer
werden und nah am Wahnsinn verlaufen könnten. Da zudem einige
Erzählstränge ins Leere verlaufen, endet für mich der Roman etwas
abrupt. So bleiben zumindest für mich nachher einige Fragen offen,
die jedoch durchaus in einer möglichen weiteren Fortsetzung
aufgegriffen werden könnten.
Fazit: Insgesamt
ein spannender, atmosphärischer und sprachlich versierter Roman, der
die menschlichen Abgründe auslotet. Eine absolute Leseempfehlung von
mir, und das nicht nur für Fantasyfans!
Quelle: Amazon |
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