Sonntag, 6. Dezember 2020

Hexenwerk - Tanja Hanika



Worum geht es? 
Als die Sommerferien in Schwarzbach anfingen, dachten sich die Freunde Simon und Linus nichts Böses dabei, als sie Steinchen gegen das Fenster der unheimlichen und seltsamen alten Frauen werfen. Was zunächst als Kinderspaß mit Gruselfaktor angefangen hat, entwickelt sich zum realen Horror, denn die beiden Jungs und ihre Freunde finden heraus, dass die drei alten Frauen in Wirklichkeit Hexen sind. Seltsam ist auch, dass aus Schwarzbach immer wieder Kinder verschwinden und nun erneut ein Mädchen vermisst wird. Da die Jungs glauben, dass die drei Frauen dahinterstecken, gehen sie auf Spurensuche. Und was sie dabei entdecken, hätten sie sich in ihren schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können. 

Meine Meinung zum Buch
Die Geschichte um die Hexen von Schwarzbach und den Kindern entwickelt sich zunächst langsam und harmlos, doch schnell wird klar, dass mit den alten Damen nicht gut Kirschen essen ist. Am Anfang hat sich das Buch zunächst ein wenig nach der Serie „Stranger Things“ angefühlt, da auch hier eine Gruppe von Kindern gegen schier übermächtige Wesen ankämpfen. Allerdings ist dieses Buch hier anders, denn es behandelt die Hexenthematik und insbesondere die mittelalterliche Vorstellung des Hexentums. Enorm spannend finde ich hier den Perspektivwechsel, denn es gibt einige Passagen, die die Sicht der Hexen beschreiben und diese gewähren wirklich interessante Einblicke. Auch zeigt die Autorin ein gutes Gespür für Details und Nervenkitzel, sodass sich der Leser auf einige ziemlich schaurige, eklige und brutale Szenen einstellen kann. Insbesondere zum Ende hin hat mich das Buch richtig mitgerissen, nicht zuletzt, weil es noch einige Überraschungen bereithält. Allerdings muss ich leider auch einige Abzüge erwähnen. Neben ein paar Punkten, die mir nicht ganz nachvollziehbar erscheinen, hält sich auch die sprachliche Varianz in diesem Buch etwas in Grenzen, sodass ich häufig über Wiederholungen gestolpert bin, die mir störend aufgefallen sind. Auch scheint mir die Ausdrucksweise der Kinder häufig nicht ihrem Alter entsprechend zu sein. Darüber hinaus hätte ich mir gern mehr Tiefe und Charakterbuilding bei den Figuren gewünscht, um die Bindung zu den einzelnen Charakteren mehr vertiefen zu können. Demnach hätte nach meinem Geschmack das Buch ruhig einige Seiten länger sein können, um sowohl der Handlung als auch den Figuren noch mehr Tiefgang zu verleihen. Trotz dieser Abzüge konnte mich das Buch dennoch gut unterhalten. 

Fazit: Ein kurzweiliger, knackiger Schauerroman mit Hexenthematik, der gute Szenen mit Gänsehautfeeling bereithält, allerdings auch einige Schwachpunkte zu verzeichnen hat.


3,5 von 5 Sterne






Quelle: Amazon

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen